Schmerzen beim Stillen
Einer der häufigsten Gründe für ein vorzeitiges Abstillen sind Schmerzen. Etwa ein Drittel der Frauen, die vorzeitig abgestillt haben, geben Schmerzen als Grund an.
In den ersten Tagen nach der Geburt ist Stillen mit Bauchschmerzen verbunden. Sie entstehen durch die Kontraktion der Gebärmutter und fördern deren Rückbildung. Diese Schmerzen lassen nach wenigen Tagen nach und verschwinden innerhalb weniger Wochen vollständig, nachdem die Gebärmutter zurückgebildet ist.
Da deine Brustwarzen aufgrund der hormonellen Situation nach der Geburt besonders empfindlich sind, kann Stillen in den ersten Tagen auch bei korrekter Anlegetechnik schmerzhaft sein. Deine Brüste müssen sich auch erst an das kräftige Saugen durch das Baby gewöhnen. In der Regel sind diese typischen Schmerzen erträglich und lassen im Laufe jeder Stillmahlzeit nach. Man spricht hierbei auch vom Ansaugschmerz, weil er meist nach dem Auslösen des ersten Milchspendereflexes nachlässt - dann, wenn die Milch anfängt zu fließen. Um dem Schmerz vorzubeugen, kannst du vor dem Anlegen mithilfe einer Brustmassage den Milchspendereflex auslösen, sodass die Milch gleich beim Anlegen deines Babys fließt.
Wenn die Schmerzen während der gesamten Stillmahlzeit andauern und erst aufhören, sobald dein Baby die Brust loslässt, ist dein Baby vermutlich nicht richtig angelegt oder trinkt mit einer ungünstigen Saugtechnik. Dann solltest du unbedingt das korrekte Anlegen und das Saugverhalten deines Babys überprüfen. Dabei ist wichtig, dass dein Baby nicht nur die Brustwarze, sondern auch den größten Teil des Warzenhofs mit einsaugt.
Schmerzen beim Stillen können auch erst später auftreten, lang anhalten oder wiederkehren. Auch beim Abpumpen von Muttermilch gaben 15 % der Mütter an, dass durch das Pumpen Verletzungen an der Brustwarze verursacht wurden. Um das zu vermeiden, muss sichergestellt sein, dass der die Brustglocke richtig passt. Wie du die richtige Größe findest, erfährst du hier.
Zudem können auch anatomische Besonderheiten vorliegen. Ein zu kurzes Zungenbändchen kommt vergleichsweise häufig vor. Dieses behindert die Beweglichkeit der Zunge, wodurch das Baby die Brust nicht korrekt leer trinken kann.
Initiale Brustdrüsenschwellung
Die initiale Brustdrüsenschwellung tritt zwischen dem 2. und 5. Tag nach der Geburt auf und ist mit einem Anschwellen und Spannen der Brust verbunden. Es ist der Beginn der reichlichen Milchbildung und wird umgangssprachlich auch Milcheinschuss genannt. Der Milcheinschuss kann mild und allmählich verlaufen und keine Probleme verursachen. Manchmal treten jedoch Schmerzen und Ödeme auf. Die Haut kann gerötet und glänzend sein, die Venenzeichnung der Brust ausgeprägt. Manchmal
kann auch die Körpertemperatur leicht erhöht sein. Meist tritt die initiale Brustdrüsenschwellung auf beiden Seiten auf.
Wenn dein Baby direkt nach der Geburt ausgiebig mit dir kuscheln und stillen darf, mindestens eine Stunde, treten schwere Brustdrüsenschwellungen seltener auf. Viel Körper- und Hautkontakt und häufiges, uneingeschränktes Stillen wirkt generell einer verstärkten Brustdrüsenschwellung entgegen. Eine therapeutische Brustmassage hilft, den Abfluss der Lymphflüssigkeit anzuregen. Dabei wird in den Achselhöhlen begonnen und das Gewebe gelockert. Anschließend wird die Brust sanft von der Brustwarze Richtung Achselhöhle und Schlüsselbein gestrichen.
Da durch die Anschwellung Saugprobleme bei deinem Kind auftreten können, weil die Brustwarze durch Spannung und Schwellung flach ausgezogen wird und die Brustwarze und der Warzenhof schwer zu fassen sind, können vorübergehend Stillhütchen zur Unterstützung eingesetzt werden. Falls das deinem Baby nicht hilft um effektiv saugen zu können, kannst du deine Milch vorübergehend mit einer Milchpumpe abpumpen und dein Baby damit füttern. So wird die Milchbildung weiter angeregt und dein Baby kann mit der wertvollen Muttermilch gefüttert werden.
Außerdem kannst du der Schwellung durch regelmäßiges Kühlen entgegenwirken. Dafür kannst du unser
Thermo-Pack Brustgelkissen sowohl vor als auch nach dem Stillen auflegen.