Stillen als gesunder Start ins Leben

Das Stillen ist die natürlichste Art der Nahrungsaufnahme für Babys und ein wichtiger Baustein für die gesunde Entwicklung des Kindes. Es hat viele Vorteile für das Baby und die Mutter.

Vorteile für das Kind

Die Muttermilch enthält wichtige Nährstoffe, die für das Wachstum und die Entwicklung des Kindes unerlässlich sind, wie Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine. Sie enthält außerdem Antikörper, die dein Baby vor Infektionen und Krankheiten schützen und ist leicht verdaulich. Die Muttermilch passt sich den Bedürfnissen des Babys an, ist gut verträglich und vollkommen ausreichend, um Hunger und Durst zu stillen.

Durch die Muttermilch wird die Reifung des kindlichen Darmes und die Ausbildung einer gesunden Darmflora gefördert. Sie reduziert das Risiko für einige gastrointestinale Erkrankungen und durch das Saugen an der Brust wird eine optimale Ausbildung des Kiefers und der Mundmuskulatur erreicht.

Das Stillen fördert auch die Bindung zwischen Mutter und Kind und gibt dem Baby ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Beim Stillen werden alle fünf Sinne deines Babys angeregt: Es sieht, spürt, hört, riecht und schmeckt seine Mutter. Das beruhigt viele Babys, weshalb sie an die Brust wollen, auch wenn sie keinen Hunger verspüren.

Studien haben außerdem gezeigt, dass gestillte Kinder ein geringeres Risiko für Übergewicht und Diabetes haben. Dabei spielt die Dauer des Stillens eine entscheidende Rolle.

Vorteile für die Mutter

Das Stillen bietet auch Müttern zahlreiche Vorteile. Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, das Kontraktionen der Gebärmutter (Nachwehen) auslöst und den Wochenfluss positiv beeinflusst, was die Rückbildung der vergrößerten Gebärmutter beschleunigt. Stillen ist praktisch, kostengünstig und unabhängig - Muttermilch ist jederzeit verfügbar, sauber und hat immer die richtige Temperatur. Zusätzlich verlieren stillende Mütter nach der Geburt schneller an Gewicht, da sie zusätzliche Energie verbrauchen.

Als positive Langzeiteffekte konnten bei Frauen, die über einen bestimmten Zeitraum gestillt haben, reduzierte Risiken für Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebserkrankungen festgestellt werden.

Besonders hervorzuheben ist, dass Stillen das Risiko für Brustkrebs bei Müttern senken kann. Große Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass dieser potenzielle Schutzeffekt mit der Länge der Stillzeit sowie mit der Anzahl der gestillten Kinder zunimmt. Das Risiko für Eierstock- und Gebärmutterkrebs wird ebenfalls durch das Stillen verringert. Darüber hinaus fördert das Stillen die Rückbildung der Gebärmutter, wodurch stillende Frauen im Durchschnitt weniger von Harninkontinenz betroffen sind.

Quelle: Bedeutung des Stillen (stillen-institut.com)

Hilfe für stillende Mütter

Stillen ist ein Lernprozess.
Stillen ist nicht nur gesund für Mama und Baby, sondern auch praktisch. Aber das Stillen will gelernt sein. In Deutschland gibt es jede Menge Verbände und Organisationen, die dir dabei Unterstützung bieten. Eine wertvolle Informationsquelle für junge Familien und Mütter ist das Netzwerk Gesund ins Leben. Als Initiative im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft setzt es sich für die Förderung der ersten 1000 Tage im Leben eines Menschen ein und bietet umfangreiche Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Stillen.

Weitere Unterstützung bietet auch La Leche Liga Deutschland e.V.

Dein Baby richtig anlegen

Das richtige Anlegen ist wichtig, um das Stillen erfolgreich fortzusetzen. Es kann schwierig sein, das Baby richtig anzulegen, und es kann zu Schmerzen und wunden Brustwarzen kommen, wenn das Baby nicht richtig saugt. Es ist wichtig, dass du Unterstützung und Beratung erhältst, um das Stillen erfolgreich fortzusetzen. Das Baby sollte mit dem Mund weit geöffnet an die Brust angelegt werden, damit die Brustwarze und ein großer Teil des Warzenhofs im Mund des Babys sind.

Die drei beliebtesten Stillpositionen:

  • Bergehaltung (Wiegegriff): Dein Baby liegt dabei von Kopf bis Fuß in gerader Linie zu dir gewandt. Dein Unterarm stützt den Rücken, der Kopf liegt in oder nahe deiner Armbeuge, die Hand umfasst den Po oder Oberschenkel.
  • Stillen in Seitenlage: In den ersten Tagen nach der Geburt, nach einem Kaiserschnitt oder in Zeiten, in denen du dich ausruhen möchtest, wird dir diese Position am angenehmsten sein.
  • Stillen in Footballhaltung: Wie ein Football, der unter dem Arm geklemmt ist, liegt dein Baby mit den Füßen nach hinten seitlich an deinem Körper vorbei. Deine Hand stützt den Kopf deines Babys, dein Unterarm seinen Rücken. Ein Kissen oder dein Bein stützt wiederum deinen Arm.

Mehr Tipps zum Anlegen und hilfreiche Stillpositionen erfährst du in unserem Artikel Baby richtig Stillen.

Ernährung in der Stillzeit

Eine gesunde Ernährung in der Stillzeit ist wichtig, um genügend Nährstoffe für das Baby zu produzieren. Die Mutter sollte genügend Kalorien zu sich nehmen und darauf achten, genug Flüssigkeit zu trinken. Eine ausgewogene Ernährung enthält viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Ernährung in der Stillzeit.

Ernährung in der Stillzeit

Baby richtig Stillen