Initiale Brustdrüsenschwellung

Die Geburt eines Kindes ist ein aufregendes Ereignis, das viele Veränderungen im Körper einer Frau mit sich bringt. Eine dieser Veränderungen ist die initiale Brustdrüsenschwellung, auch bekannt als schmerzhafter Milcheinschuss. Dieser Zustand tritt bei vielen Frauen auf und kann sehr unangenehm sein.

Was ist die initiale Brustdrüsenschwellung?

Die initiale Brustdrüsenschwellung ist ein normaler und natürlicher Vorgang, der nach der Geburt eines Kindes bei vielen Frauen auftritt. Es handelt sich um eine Schwellung der Brustdrüsen, die durch die hormonelle Umstellung im Körper einer Frau ausgelöst wird. Die Hormone Prolaktin und Oxytocin werden freigesetzt, um die Milchproduktion zu stimulieren, weshalb umgangssprachlich auch vom Milcheinschuss die Rede ist.

Die Schwellung kann innerhalb von zwei bis fünf Tagen nach der Geburt auftreten und kann mild aber auch sehr unangenehm sein. Die Brüste können hart und geschwollen sein, was das Stillen erschweren kann. Die Haut ist gerötet und glänzt und die Venenzeichnung der Brust ist ausgeprägt. Bei einigen Frauen ist auch die Körpertemperatur leicht erhöht (< 38,4° C). Die verstärkte initiale Brustdrüsenschwellung tritt meist an beiden Seiten auf.

Dabei füllt sich die Brust zu stark, was zu Ödemen im Brustdrüsengewebe und lymphatischer sowie vaskulärer Verstopfung führt. Die Schwellung kann an verschiedenen Stellen der Brust auftreten und geht mit einer Empfindlichkeit und Spannung der Brustwarzen einher. Es ist wichtig, diese Schwellung nicht mit verstopften Milchkanälen zu verwechseln, obwohl beide Probleme oft auf eine unzureichende Milchentnahme zurückzuführen sind. Wenn die initiale Brustdrüsenschwellung unbehandelt bleibt, kann sie Schwierigkeiten beim Anlegen und eine Mastitis verursachen.

Eine pathologische Brustdrüsenschwellung kann während der Stillzeit jederzeit auftreten und wird oft durch einen zu engen BH oder ein schlecht sitzendes Tragetuch verursacht, die auf die Milchkanäle drücken. Eine unbehandelte Brustdrüsenschwellung kann die Milchbildung beeinträchtigen und zu einer Mastitis oder einem Abszess an der Brust führen. Es ist daher wichtig, auf die Symptome zu achten und bei Bedarf einen Arzt aufzusuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Die initiale Brustdrüsenschwellung entsteht durch eine verstärkte Durchblutung, die beginnende Milchbildung und Lymphstauungen im Zwischendrüsengewebe.

Tipps zur Linderung von schmerzhaftem Milcheinschuss

Es gibt einige Maßnahmen, die Frauen selbst ergreifen können, um den schmerzhaften Milcheinschuss zu lindern. Es ist jedoch wichtig, bei anhaltenden Beschwerden immer einen Arzt, eine Hebamme oder eine Stillberaterin aufzusuchen.

Brust entleeren

Schmerzhafte Brustdrüsenschwellungen treten seltener auf, wenn dein Baby und du nach der Geburt ausgiebig für mindestens eine Stunde miteinander kuscheln und stillen könnt. Viel Körper- und Hautkontakt und häufiges, effizientes Stillen rund um die Uhr, mindestens 8-12 Mal pro Tag (und auch nachts) wirkt einer verstärkten Brustdrüsenschwellung entgegen.

Falls das Stillen nicht möglich ist, solltest du deine Brüste genauso häufig mit einer Milchpumpe abpumpen.

Um deinem Baby das Andocken zu erleichtern, kannst du vor dem Anlegen die Gegendruck-Technik anwenden. Dabei wird der Brustwarzenhof mithilfe von leichtem Druck oder durch Massieren geschmeidig gemacht, um die Schwellung vorübergehend leicht nach hinten und oben in die Brust zu verlagern.

Bei empfindlichen Stellen an der Brust kannst du dein Baby beim Stillen so positionieren, dass das Kinn deines Babys auf die empfindliche Stelle weist.

Wärmekissen und Kühlkompressen

Um vor dem Stillen den Milchfluss anzuregen, kannst du ein Wärmekissen auf die Brüste legen. Bei Schmerzen nach dem Stillen hilft oft das Kühlen der Brüste. Dazu kannst du traditionell Weißkohlblätter oder Quarkwickel einsetzen.

Lagere dazu den Weißkohl im Kühlschrank und ziehe für den Wickel bei Bedarf einzelne Blätter ab. Entsorge die äußeren Weißkohlblätter, da sie mit Pestiziden belastet sein können. Wasche die abgezogenen Blätter gründlich ab und öffne sie durch Beklopfen oder Auswalzen. Der ausgetretene Saft vom Kohl und die Kühlung sollen abschwellend und entzündungshemmend wirken. Leg die Blätter anschließend auf deine Brust und spare den Brustwarzenbereich aus. Du kannst die Blätter im Liegen einfach lose auf die Brust legen oder in den BH legen und so befestigen.

Für die Quarkwickel benötigst du handelsüblichen Quark aus dem Supermarkt und Tücher, auf die du den Quark verteilst. Lege dazu das Tuch längs, verteile den Quark und falte es anschließend längs zusammen. Spare auch bei den Quarkwickeln die Brustwarzen aus.

Außerdem kann die Brust auch mit Kühlkompressen aus dem Tiefkühlfach gekühlt werden. Achte jedoch darauf, dass kein direkter Kontakt zwischen deiner Haut und dem Eis entsteht, da deine Haut sonst durch Erfrierung beschädigt werden kann. Die Kühlung wirkt der Schwellung entgegen. Einige Stillberaterinnen empfehlen beim Milcheinschuss auch vor dem Stillen zu kühlen.

Andere Techniken

Eine therapeutische Brustmassage hilft, den Abfluss der Lymphflüssigkeit anzuregen. Beginne mit einer sanften Massage in den Achselhöhlen, um das Gewebe zu lockern und streiche anschließend die Brust von der Brustwarze Richtung Achselhöhle und Schlüsselbein aus. Auch Brustgymnastik kann helfen. Dabei nimmt die Frau ihre Brust in beide Hände und bewegt sie ganz sanft hoch und runter, rechts und links sowie kreisend in beide Richtungen. Zusätzlich hilft Bewegung, Lymphstauungen zu beseitigen. Bewege deine Arme hoch und runter und deinen Kopf hin und her.

Um das Lymphgefäßsystem anzuregen und Schmerzen und Stauungsprobleme zu beheben kann die Brust auch getaped werden. Dabei werden elastische Bänder an der Brust angebracht.

In einer Studie linderte auch Akupunktur die Symptome einer übermäßigen Brustdrüsenschwellung. Und auch die thermische Ultraschallbehandlung an der Brust bewirkte bei manchen Frauen eine Schmerzlinderung.

Bei Schmerzen, die den Milchspendereflex beeinträchtigen, hilft oft die Behandlung mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff nach medizinischer Rücksprache. Falls die Symptome nach 24-48 Stunden nicht nachlassen, grippeähnliche Symptome auftreten oder eine Verschlechterung auftritt, solltest du dich an einen Arzt wenden, da die Brustdrüsenschwellung zu einer Mastitis führen kann.

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