Das Grundprinzip
Ein Schlaflernprogramm
ist kein Muss, sondern ein NotfallsystemNimm Veränderungen also nur in Angriff, wenn du und auch dein/e Partner/in es wirklich wollen. Solange ihr als Eltern und euer Kind gut mit der bestehenden Schlafsituation zurechtkommt und ihr euch gut damit fühlt, besteht überhaupt kein Grund etwas zu verändern.
Der Plan in der Anwendung
Schlafzeiten für Tag und Abend festlegen:
Wähle die Zeiten so, dass sie dem Schlafbedarf deines Kindes entsprechen. Sonst besteht die Gefahr, dass es nicht müde genug ist. Das kannst du mit dem Führen eines Schlafprotokolls überprüfen.
Verzicht auf Einschlafhilfen:
Grenze die bisherigen Einschlafhilfen wie Herumtragen oder an der Brust nuckeln zeitlich vom Schlafengehen ab. Gib deinem Kind die Brust mindestens eine halbe Stunde vor der festgelegten Schlafzeit.
Abendritual:
Verbringe vor allem die letzten Minuten vor dem Zubettbringen intensiv mit deinem Kind. Ein festes und ruhiges Abendritual gibt deinem Baby und später auch deinem Kind Sicherheit. Es sollte immer gleich ablaufen und entschlossen beendet werden, indem du das Zimmer verlässt.
Weinen lassen nach Zeit:
Wenn dein Kind nun anfängt zu weinen, sieht diese Methode vor, erst wieder nach der planmäßigen Wartezeit zu ihm hineinzugehen und es zu trösten, indem du mit ihm sprichst oder es streichelst. Du solltest es jedoch nicht auf den Arm nehmen und ihm keine weiteren Hilfsmittel geben. Nach spätestens zwei Minuten solltest du laut den Empfehlungen das Zimmer wieder verlassen. Dein Kind soll auf keinen Fall in deiner Anwesenheit einschlafen, sondern sich beruhigen und alleine einschlafen.
„Der Plan zum Schlafenlernen“ aus dem Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ lässt sich auf verschiedene Einschlafprobleme anwenden und bietet eine klare und allgemeine Anleitung für Eltern. Das vorgeschlagene Schlaflernprogramm bietet neben anderen Tipps ein einheitliches Vorgehen an, das sich bei fast jedem Problem anwenden lässt. So kannst du damit deinem Baby beispielsweise gleichermaßen den Schnuller als auch das Einschlafen auf dem Arm abgewöhnen. Dazu ist vorgesehen, das Kind durchaus auch eine kurze Zeit lang schreien zu lassen, es dann wieder zu trösten und ihm Präsenz und Nähe zu geben und dann wieder den Schlafraum zu verlassen. Diese Zeitabschnitte des sogenannten „Schreienlassens“ werden immer länger, angefangen von 2 Minuten bis hin zu maximal 10 Minuten. Das Ziel dieses Vorgehens ist, dass das Kind lernt, alleine und ohne Schlafhilfen einzuschlafen und sich nachts auch wieder selbst beruhigen zu können, ohne ein Eingreifen der Eltern.
Das Schlafprogramm wird als Notfalllösung für verzweifelte Eltern gesehen, die wirklich nur im Äußersten zur Anwendung kommen sollte. Vielmehr sollte man Kindern von Anfang an ein positives Verhältnis zum Schlafen vermitteln und so einen Grundstein für ein gesundes Schlafverhalten legen.
Die Umsetzung des Plans
zum Schlafenlernen setzt absolute Konsequenz und Überzeugung voraus. Es ist in erster Linie eine Notlösung für erschöpfte Eltern.