Power Pumping –
das beidseitige Abpumpen

Power Pumping, Powerpumpen oder Doppelpumpen wird das beidseitige Abpumpen von Muttermilch genannt. Dabei werden beide Brüste gleichzeitig abgepumpt. Es hat einige Vorteile und ist eine wichtige Empfehlung
für manche Mütter.

Warum ist Doppelpumpen so effektiv?

 

Hast du das Gefühl, dass deine Milchbildung nachlässt und du zu wenig Milch hast? Das kann verschiedene Gründe haben. Stress, Unruhe, unregelmäßiges oder zu seltenes Pumpen kann die produzierte Milchmenge verringern. In diesen Fällen kann
das Doppelpumpen eine Lösung sein. Außerdem spart es im Vergleich zum Einzelpumpen viel Zeit und der Fettgehalt deiner Muttermilch steigt.

Wichtige Hormone für deine Milchbildung

Das Hormon, das für die Gewinnung deiner Muttermilch eine entscheidende Rolle spielt, heißt Oxytocin. Es löst die Milchspendereflexe aus und bringt so deine Muttermilch zum Fließen. Das Auslösen dieses Milchspendereflexes kann beim Abpumpen etwas verzögerter sein als bei Stillen.

Untersuchungen zeigten, dass beim Doppelpumpen, durch die beidseitige Stimulation, mehr Oxytocin freigesetzt wird, als beim Einzelpumpen. Es werden mehr Milchspendereflexe ausgelöst und du entleerst so deine Brust effektiver. und entleerst so deine Brust effektiver. Du erreichst zudem einen höheren Prolaktinspiegel, der für die Steuerung deiner Muttermilchmenge von großer Bedeutung ist. Nach dem Abpumpen wird deine Brust schnell genau die Menge nachproduzieren, die du gewonnen hast.

Aber natürlich sind Babys die Experten, wenn es darum geht, Muttermilch zu gewinnen. Das beidseitige Abpumpen kommt dem jedoch erstaunlich nahe. Eine Theorie ist, dass sich, obwohl das Baby jeweils nur an einer Brust trinkt, der große Körperkontakt beim Stillen maßgeblich auf die Ausschüttung von Oxytocin auswirkt. Beidseitiges Abpumpen bewirkt im Vergleich zum einseitigen Abpumpen doppelt so viel Stimulation, wodurch zusätzliches Oxytocin ausgeschüttet wird und mehr Milch fließt.

Wichtig: Zwar wird durch das beidseitige Abpumpen die Effektivität verbessert, eine Überproduktion an Milch haben Mütter dadurch dennoch nicht zu befürchten. Es bedeutet auch nicht, dass das Powerpumpen die Brust effizienter entleert als ein Baby. Vielmehr ist das einseitige Abpumpen der Brüste nacheinander nicht so effektiv, wie das Saugen eines Babys und das Powerpumpen kommt diesem näher.

Zeit ist Gold

Wenn du regelmäßig abpumpen musst, weißt du, dass es einen hohen Zeitaufwand erfordert. Zeit, die du lieber für das wichtige Kuscheln mit deinem Baby oder einfach für dich nutzen könntest. Mit einem Einzelpumpset benötigst du pro Abpumpvorgang ca. 30 bis 40 Minuten. Mit einem Doppelpumpset kannst du diese Zeit halbieren und sparst dir so ungefähr zwei Stunden, wenn du täglich 8 Mal abpumpst.

 

Fettgehalt deiner Muttermilch

Der Fettgehalt in der Muttermilch hängt unter anderem von der Entleerung der Brust ab. Er steigt beim Stillen oder Abpumen an. Eine effektive Entleerung der Brust sorgt für einen höheren Fettgehalt und signalisiert deiner Brust, die entnommene Menge nachzubilden. Von dem höheren Fettgehalt profitieren insbesondere frühgeborene oder kranke Säuglinge, die noch nicht so große Mengen an Muttermilch aufnehmen können. Der höhere Kaloriengehalt sorgt für mehr Energie.

Wichtig für einen optimalen Muttermilchgewinn ist dein Wohlgefühl.

Milchkuh an einer Melkmaschine?

Viele Mütter, die Muttermilch abpumpen, kennen diese Assoziation. Und wenn vom Doppelpumpen die Rede ist, tritt dieses Bild häufig in den Vordergrund. Wichtig für einen optimalen Muttermilchgewinn ist jedoch, dass du dich wohlfühlst.

Nimm dir daher etwas Zeit, um stressfrei und in Ruhe deine Muttermilch abzupumpen. Mach es dir an einem ungestörten Ort gemütlich, finde eine bequeme Position und nutze beispielsweise Kissen, um deine Unterarme abzulegen. Lege alles bereit, was du in dieser Zeit benötigst, z.B. ein Getränk, ein gutes Buch, dein Smartphone, die Fernbedienung oder einen Snack. Bereite deine Brust sanft durch Wärme und eine Massage auf das Abpumpen vor.

Freihändig abpumpen

Damit du beim Abpumpen die Hände frei hast, kannst du mithilfe eines speziellen Abpump-BHs freihändig abpumpen. Dieser hält die Brustglocken in Position und du kannst auch die Milchpumpe leichter bedienen.

Falls du keinen Abpump-BH hast, kannst du auch einen alten elastischen BH ohne Bügel oder ein altes, gut sitzendes, eng anliegendes, elastisches Top umfunktionieren. Markiere dir die Stellen der Brustwarzen und schneide kleine Einschnitte an den Markierungen ein. Ziehe dazu das Kleidungsstück aus, um Verletzungen zu vermeiden. Dann kannst du das dehnbare Material an den eingeschnittenen Stellen etwas weiten und über die Brustglocke ziehen. Damit das Abpumpen funktioniert, müssen die Brustglocken eng an der Brust anliegen, sollten jedoch nicht zu stark in das Brustgewebe gedrückt werden.

So hast du die Hände frei und kannst nebenher etwas essen, lesen oder dein Smartphone oder deinen PC bedienen.

Milchpumpenübersicht

Richtiges Abpumpen