Reduziert Stillen das Brustkrebsrisiko?


Bereits seit langem wird vermutet, dass Stillen mit einer Reduzierung des Brustkrebsrisikos für die Mutter einhergeht. In einer internationalen Meta-Studie, die von amerikanischen Wissenschaftlern geleitet wurde, konnte diese These nun bestätigt und spezifiziert werden. Insbesondere für einige sehr aggressive und tödliche Brustkrebsarten konnte gezeigt werden, dass Stillen das Risiko um bis zu 20% senkt. Die Gründe hierfür sind noch nicht vollständig geklärt, es wird ein Zusammenhang mit der Hormonlage unterm Stillen vermutet. Als relativ sicher gilt, dass die verlängerte Periode, in der die Frauen nicht ovulieren, eine Rolle spielt. Außerdem zeichnet sich ab, dass der Effekt dosisabhängig ist – je länger die Frau also stillt, desto stärker sinkt ihr Risiko.

Stillen ist gesund – diese Tatsache ist nicht neu. Neben allgemeinen gesundheitlichen Vorteilen für das Kind scheint es jedoch auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter zu haben: es senkt das Brustkrebsrisiko. In einer aktuellen Studie des Lakenau Medical Centers in Pennsylvania (US) wurde festgestellt, dass stillende Mütter ein geringeres Risiko haben, an einem besonders bösartigen Brustkrebstumor zu erkranken.

Stillen verringert Brustkrebsrisiko um 20 %


Die Forscher werteten im Zuge der Metastudie über 35.000 Brustkrebsfälle aus. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass der sogenannte Hormonrezeptor-negative (HRN) Brustkrebs bei stillenden Müttern seltener auftritt. Bei dieser Krebsart, von der rund ein Fünftel der Brustkrebspatientinnen betroffen sind, fehlen bestimmte Rezeptoren auf den Tumorzellen, weshalb diese Tumore oft nicht auf herkömmliche Therapien ansprechen. Auch werden sie oft erst später erkannt. Angesichts dieser Eigenschaften wird der HRN- Brustkrebs als äußerst aggressiv eingestuft.

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Stillen als Brustkrebs-Prävention


Risikofaktoren für HRN-Brustkrebs sind unter anderem Übergewicht und mehrere frühe Schwangerschaften. Gerade Frauen, die von diesen Faktoren betroffen sind, stillen erfahrungsgemäß ihre Kinder seltener. Den neuen Erkenntnissen zufolge würde das bedeuten, dass das Brustkrebsrisiko für diese Mütter sogar noch weiter ansteigt.

Laut den Forschern erscheint es zukünftig daher besonders wichtig, schwangere Frauen und junge Mütter auf den positiven Nutzen des Stillens aufmerksam zu machen und umfassend zu informieren. Denn Stillen ist eine leicht umsetzbare, kostengünstige und kurzfristige Präventionsmaßnahme, die einen lang anhaltenden und natürlichen Schutz gegen eine bestimmte Art von Brustkrebs bieten kann.

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