Allgemeine Angaben
Den Mutterpass bekommst du unmittelbar nach der Feststellung der Schwangerschaft von deinem/r Frauenarzt/-ärztin. Die bereits vorliegenden Daten werden dann direkt in das Heft eingetragen. Trage deinen Mutterpass immer bei dir und bringe ihn zu jeder Vorsorgeuntersuchung mit. Im Notfall haben Ärzte und Sanitäter durch deinen Mutterpass alle wichtigen Informationen parat und können ihm alle relevanten Fakten entnehmen.
Die erste Seite enthält allgemeine Angaben, wie die Kontaktdaten deines/r Gynäkologe/in, deiner Geburtsklinik und deiner Hebamme. Auch die Termine der anstehenden Untersuchungen werden notiert.
Trage deinen Mutterpass immer bei dir und bring ihn zu jeder Untersuchung mit.
So können alle Untersuchungsergebnisse eingetragen werden und im Notfall haben Ärzte alle Informationen parat, um dich entsprechend behandeln zu können.
Schwangerschaftsverlauf sowie Terminbestimmung
Der Arzt dokumentiert auf Seite 6 wichtige Fortschritte und Ereignisse während deiner Schwangerschaft. Außerdem wird hier auch dein voraussichtlicher Geburtstermin vermerkt. Diese Terminbestimmung ist die Grundlage für den Beginn deines Mutterschutzes. Mit folgender Formel kannst du den Geburtstermin ausrechnen:
LR (erster Tag der letzten Periode) + 7 Tage - 3 Monate + 1 Jahr = ET (errechneter Termin)
Doch auch auf dieser Seite begegnen dir einige Fachbegriffe:
- Abusus = Alkohol-, Drogen- oder Zigarettenkonsum
- Placenta praevia = Fehllage der Plazenta, Mutterkuchen versperrt ganz oder teilweise den Geburtskanal
- Hydramnion = Hohe Fruchtwassermenge über 2 Liter
- Oliogohydramnie = Zu geringe Fruchtwassermenge
- Terminunklarheit = Entbindungstermin kann nicht genau ausgerechnet werden
- Placenta-Insuffizienz = Funktionsstörung der Plazenta
- Isthmozervikale Insuffizienz = Muttermundschwäche
- Anämie = Blutarmut
- Indirekter Coombstest positiv = Mutter besitzt Antikörper gegen andere Blutgruppen
- Ödeme = Wassereinlagerungen im Gewebe
- Hypotonie = Zu niedriger Blutdruck
- Gestationsdiabetes = Schwangerschaftsdiabetes
- Einstellungsanomalie = Untypische Lage des Fötus vor der Geburt
Ultraschalluntersuchungen
Mamas freuen sich auf die drei großen Ultraschalluntersuchungen, bei denen sie oft Füßchen, Hände oder die Stupsnase ihres Babys auf dem Monitor erkennen können. Der Arzt/die Ärztin führt dabei einige Messungen durch und dokumentiert diese.
Auf den Seiten 10 und 11 tauchen Abkürzungen wie FL, AU, FOD oder BPD im Mutterpass auf.
Hier ein paar Erklärungen der Fachbegriffe:
Intrauteriner Sitz: Wunschgemäße Lage des Embryos
Plazentalok/-struktur: Sitz und Struktur des Mutterkuchens (Plazenta)
Konsiliaruntersuchung veranlasst: Untersuchung durch einen weiteren Arzt (z. B. Internist oder Augenarzt)
Fetale Struktur: Organe des Babys
Bei den Eintragungen zur Ultraschalluntersuchung findest du diese Abkürzungen in deinem Mutterpass:
- Screening = Untersuchung per Ultraschall
- SSW = Schwangerschaftswoche: Der Arzt misst die Größe deines Babys und kann so die SSW auf plus/minus fünf Tage genau festlegen.
- FS = Fruchtsackdurchmesser: Er ist ab der 5. SSW sichtbar und kann so schon früh auf eine intakte Schwangerschaft hinweisen.
- SSL = Scheitel-Steiß-Länge: Damit ist die Länge des Babys vom äußersten Kopfende bis zum äußersten Steißende gemeint.
- BPD = Biparietaler Durchmesser: Dies ist der quergemessene Durchmesser des Köpfchens.
- FOD = Fronto-okzipitaler Durchmesser: Der Längsdurchmesser des Köpfchens.
- KU = Kopfumfang: Der Umfang des Babyköpfchens.
- ATD = Abdominaler Transversaldurchmesser: Durchmesser des Baby-Bäuchleins von links nach rechts (Strecke von einer Seite zur anderen)
- APD = Anterior-posteriorer Durchmesser: Durchmesser des Baby-Bäuchleins von vorne nach hinten (Strecke vom Nabel bis zur Wirbelsäule)
- AU= Abdomenumfang: Damit ist der Umfang des Babybäuchleins gemeint.
- FL/HL = Femurlänge/Humeruslänge: Das ist die Länge des Oberschenkelknochens (Femur) und des Oberarmknochens (Humerus).
Abschlussuntersuchung/Epikrise
Auf Seite 15 des Mutterpasses werden alle Befunde der Geburt und des Wochenbetts festgehalten. Doch viele Abkürzungen können verwirrend sein.
- Ante partum = vor der Geburt
- Geburtsmodus = SP (Spontangeburt), S (Kaiserschnitt), vag. OP (Zangen- oder Saugglockenentbindung)
- SL = Schädellage: Auch „vordere Hinterhauptslage“ genannt: Das Kind liegt mit dem Kopf im Becken der Mutter
- BEL = Beckenendlage, Steißlage
- QL = Querlage
- Apgar-Zahl = Punktesystem zum Zustand des Babys
- pH-Wert (Nabelarterie) = Säuregrad des Blutes aus der Nabelschnur
- Anti-D-Prophylaxe = Spritze, um eine Rhesus-Antikörperbildung zu vermeiden
- Z pos. = Nachweis von Zucker im Urin
- E pos. = Nachweis von Eiweiß im Urin
- Sediment o. B. = Keine Auffälligkeit bei der Urinuntersuchung
Der Zustand des Neugeborenen wird mithilfe des Apgar-Scores beurteilt, der eine Skala von 1 bis 10 hat. Je höher die Punktzahl, desto fitter ist das Baby.
Anhand des pH-Werts der Nabelschnurarterie kann festgestellt werden, ob das Baby während der Entbindung eine Sauerstoffunterversorgung hatte. Ein pH-Wert von 7,0 gilt als optimal.
Im Abschnitt zum Wochenbett hält der Arzt den Rückbildungsverlauf der Gebärmutter fest und dokumentiert auch den Heilungsfortschritt von Geburtsverletzungen.
Die Abschlussuntersuchung findet in der Regel 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung statt. Hier trägt der Frauenarzt die Ergebnisse der Nachsorgeuntersuchung ein.