Entscheidende Prozesse auf Klinikebene:
- a) Vollständige Einhaltung des Internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten und relevanter Resolutionen der Weltgesundheitsversammlung.
b) Schriftliche Richtlinien zum Stillen von Säuglingen, sind dem gesamten Pflegepersonal und Eltern in regelmäßigen Abständen nahe zu bringen und zu besprechen.
c) Einrichtung von fortlaufenden und lückenlosen Überwachung- und Datenevaluierungssystemen. - Das gesamte Mitarbeiter-Team in Theorie und Praxis so schulen, dass es diese Richtlinien mit Leben erfüllen kann
und ausreichende Kenntnis, Kompetenz und Fähigkeiten verfügen, um das Stillen zu unterstützen.
Grundlegende Maßnahmen in der Klinik:
- Alle Schwangeren bzw. werdenden Eltern und deren Familien über Wichtigkeit und Organisation des Stillens
und der Bindungs- und Entwicklungsförderung informieren. - Der unmittelbare und ununterbrochene Hautkontakt zwischen Mutter und Neugeborenen wird ermöglicht.
Mütter werden dabei unterstützt, Ihr Kind anzulegen und mit dem Stillen so früh wie möglich nach der Geburt zu beginnen. - Den Müttern das korrekte Anlegen zeigen und ihnen erklären, wie sie ihre Milchproduktion aufrechterhalten können, auch im Falle einer Trennung von ihrem Kind. Sie werden dabei unterstützt, das Stillen beizubehalten und mit allgemeinen Stillproblemen zurecht zu kommen.
- Neugeborenen Kindern weder Flüssigkeiten noch sonstige Nahrung zusätzlich zur Muttermilch geben, wenn es nicht aus gesundheitlichen Gründen, bzw. medizinische Indikation angezeigt wird.
- „Rooming-in“ praktizieren – Mutter und Kind erlauben, zusammenzubleiben – 24 Stunden am Tag.
Zu Hautkontakt und Känguruen anleiten und ermutigen. - Zum Stillen nach Bedarf ermutigen und dabei unterstützen, die Signale und Hungerzeichen ihres Kindes zum Stillen zu erkennen, bzw. entsprechend darauf zu reagieren.
- Gestillten Neugeborenen keinen Gummisauger oder Schnuller geben und Eltern über die Verwendung und Risiken von Saugflaschen, Saughütchen und Schnullern beraten.
- Über das Entlassungsmanagement erhalten Eltern frühzeitig Informationen zu Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten für die Zeit zu Hause.
Die Entstehung von Stillgruppen fördern und bei der Entlassung ggf. mit diesen Gruppen in Kontakt bringen.
Quelle: Babyfreundlich & World Health Organization
Zusammenfassung der 10 Schritte – zum Stillbeginn für die frisch gebackenen Eltern:
- Nach der Entbindung sollte der unmittelbare und ununterbrochene Hautkontakt zwischen Mutter und Neugeborenen sichergestellt werden. Dazu legen Sie das Neugeborene auf Ihren Bauch, Haut an Haut, und es wird zielsicher Ihre Brust suchen und erste Saugenversuche starten.
- Unterstützung bei Hebammen oder Stillberaterin suchen, das Neugeborene richtig anzulegen und mit dem Stillen so früh wie möglich zu beginnen. Idealerweise passiert das 20 bis 40 Minuten nach der Geburt, wenn der Saugreflex des Babys am stärksten ist.
- Im Krankenhaus „Rooming-in“ praktizieren. Das bedeutet zusammenzubleiben – 24 Stunden am Tag.
- Bei Startschwierigkeiten verschiedene Stillpositionen ausprobieren, z.B. Kopfbergehaltung, Wiegegriff, Seitenlage oder Footballhaltung uvm.
- Zum Stillen nach Bedarf, die Signale und Hungerzeichen des Neugeborenen zum Stillen erkennen, bzw. entsprechend darauf zu reagieren.
Rasches Kopfdrehen, geballte Fäustchen, ein Schmatzen, das Lecken mit der Zunge oder Saugen am Finger oder seinem Fäustchen: das alles sind erste Zeichen Ihres Babys, dass es Hunger hat und Sie es anlegen sollten. - Neugeborenen sollten weder Flüssigkeiten noch sonstige Nahrung zusätzlich zur Muttermilch gegeben werden, wenn es nicht aus gesundheitlichen Gründen, bzw. medizinische Indikation angezeigt wird.
- Häufiges Anlegen mindert Brustspannung. Wärme vor dem Stillen und Kühle nach dem Stillen ist ebenso eine Wohltat für Sie. Dazu eignet sich hervorragend der mamivac® Thermo-Pack, ein Gelkissen für die Brust, das Sie erwärmen oder kühlen können.
- Falls die Milch einschießt, und Sie von Ihrem Kind getrennt sind, empfiehlt sich die Brust mit einer Milchpumpe zu entleeren. Genauso aber bei einem anfänglichen gehemmten Milchfluss, kann eine Milchpumpe zur Stimulation eingesetzt werden
- Gestillten Neugeborenen keinen Gummisauger oder Schnuller geben und über die Verwendung und Risiken von Saugflaschen, Saughütchen und Schnullern informieren. Zum Füttern abgepumpter Milch empfehlen wir daher alternative Fütterungshilfen, wie einen Löffel oder unseren mamivac® Babyfeed.
- Kontakt mit Stillgruppen bei der Entlassung aus dem Krankenhaus aufnehmen.