Gesund Abnehmen in der Stillzeit

Die Zeit nach der Geburt eines Babys ist für viele Frauen eine Herausforderung. Der Körper hat sich verändert und die Hormone spielen verrückt. Viele Frauen möchten schnell wieder in Form kommen und ihr altes Gewicht erreichen. Doch wie geht das am besten?

Gib deinem Körper Zeit

Dein Körper braucht Zeit, um sich nach der Geburt zu erholen und um wieder in Form zu kommen. Eine zu schnelle Gewichtsabnahme kann dich und deinen Körper belasten und zu gesundheitlichen Problemen führen.

Während der Schwangerschaft hat dein Körper viele Veränderungen durchgemacht. Deine Hormone haben sich verändert, dein Körper hat sich auf das Wachstum deines Babys eingestellt und die Geburt selbst war eine enorme Belastung für dich und deinen Körper. Gib deinem Körper daher die benötigte Zeit, um sich nach der Geburt zu regenerieren.

Eine zu schnelle Gewichtsabnahme kann den Körper zusätzlich belasten. Es kann zu einem Nährstoffmangel kommen, der sich negativ auf deine Gesundheit auswirkt. Auch das Stillen kann durch eine zu schnelle Gewichtsabnahme beeinträchtigt werden. Deine Milchproduktion kann abnehmen bzw. die Qualität deiner Muttermilch leiden und dein Baby bekommt möglicherweise nicht mehr genug Nährstoffe.

Daher ist es wichtig, dass du dir Zeit gibst und nicht zu schnell abnimmst. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie Bewegung und Sport können dir dabei helfen, langsam aber sicher wieder in Form zu kommen. Es ist jedoch wichtig, auf deinen eigenen Körper zu hören und dich nicht zu überfordern.

Grundsätzlich gilt eine Abnahme von maximal 0,5 Kilo pro Woche für Stillende als sicher.

Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung

Wenn du nach der Geburt deines Babys abnehmen möchtest, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung ein wichtiger Faktor. Diese hilft dir nicht nur beim Abnehmen, sondern auch dabei, deinen Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.

Während der Stillzeit ist es besonders wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Dein Baby erhält über die Muttermilch alle Nährstoffe, die es für seine Entwicklung benötigt. Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen ist daher unerlässlich. Achte darauf, dass du genug Obst und Gemüse isst, um deinen Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Auch Vollkornprodukte, Milchprodukte und mageres Fleisch sollten auf deinem Speiseplan stehen.

Es ist wichtig, dass du während der Stillzeit auch genug Kalorien zu dir nimmst, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten. In den ersten 4-5 Monaten, in denen du dein Baby voll stillst, benötigst du rund 500 Kalorien zusätzlich pro Tag. Eine zu starke Kalorienreduktion kann auch Auswirkungen auf die Qualität der Muttermilch haben. Achte jedoch auch darauf, dass du nicht zu viele Kalorien zu dir nimmst, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.

Sport und Bewegung

Sport und Bewegung sind ebenfalls ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, nach der Geburt wieder in Form zu kommen. Allerdings solltest du nach der Geburt deines Babys nicht sofort wieder mit dem Sport beginnen. Dein Körper hat sich während der Schwangerschaft und der Geburt verändert und benötigt Zeit, um sich zu erholen.

In der Regel kannst du etwa 6-8 Wochen nach der Geburt wieder mit leichtem Sport beginnen. Es ist jedoch wichtig, dass du auf deinen Körper hörst und dich nicht überforderst. Beginne langsam und steigere dich nach und nach. Eine gute Möglichkeit, um wieder in Bewegung zu kommen, ist etwa Spazierengehen oder leichte Gymnastikübungen.

Wenn du wieder fit genug bist, kannst du auch mit gezieltem Training beginnen. Eine gute Möglichkeit, um nach der Geburt wieder in Form zu kommen, ist zum Beispiel Pilates oder Yoga. Diese Sportarten sind schonend für den Körper und helfen dabei, die Muskulatur zu stärken und den Körper zu straffen. Alternativ ist auch Schwimmen, Radfahren oder Walking möglich. Achte beim Sport darauf, genug Flüssigkeit zu dir zu nehmen, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten.

Bei Sportarten, die den Beckenboden stärker strapazieren, wie Jogging, Tennis, Ballspiele oder Aerobic, solltest du zunächst vorsichtig sein. Die Gebärmutter muss sich erst zurückbilden, sonst riskierst du Verletzungen in diesem Bereich. Auch mit Bauchmuskelübungen solltest du warten, bis sich die Muskulatur wieder normalisiert hat. Durch Schwangerschaft und Geburt kann es zu einer Rektusdiastase kommen, bei der die geraden Bauchmuskeln ungewöhnlich weit auseinander stehen. Dieser Spalt muss mithilfe geeigneter Rückbildungsgymnastik zunächst behandelt werden, bevor mit anstrengendem Bauchmuskeltraining begonnen werden kann.

Wenn du stillst, solltest du dein Training nach einer Brustmahlzeit deines Babys einbauen. Dann ist zum einen die Brust durch die Muttermilch nicht zu schwer, zum anderen haben Studien gezeigt, dass viele Babys unmittelbar nach einer Sporteinheit der Mutter nicht gerne trinken. Denn durch Sport verändert sich kurzzeitig der Geschmack der Muttermilch. Etwa eine Stunde nach dem Training lässt dieser Effekt wieder nach.

Auf zu große sportliche Anstrengungen und echten Leistungssport sollten stillende Mütter jedoch verzichten.

Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft sehr sportlich waren, können meist früher mit einem Training beginnen, da sich ihr Körper schneller auf die damit verbundene Belastung einstellt.

Stillen als Hilfe beim Abnehmen

Das Stillen kann dir auf natürliche Weise beim Abnehmen helfen. Durch das Stillen verbrennt dein Körper zusätzliche Kalorien, wodurch eine Gewichtsabnahme unterstützt werden kann.

Beim Stillen produziert dein Körper Milch, die viele Nährstoffe enthält und dein Baby optimal versorgt. Gleichzeitig verbrennt dein Körper beim Stillen zusätzliche Kalorien. Je öfter du stillst, desto mehr Kalorien verbrennst du. Das Stillen kann also dazu beitragen, dass du schneller abnimmst.

Solltest du jedoch feststellen, dass du mehr als 0,5 Kilo pro Woche an Gewicht verlierst, steuerst du im besten Fall dagegen und erhöhst deine Kalorienzufuhr leicht. Hier hilft beispielsweise ein zusätzliches Stück Obst, eine Portion Oliven oder ein kleines Vollkornmüsli.

Wenn jedoch über das Essen mehr Energie aufgenommen wird, als der Körper verbraucht, kann es auch in der Stillzeit zu einer Gewichtszunahme kommen. Die nachfolgende Auflistung zeigt dir, wo die Gründe liegen können.

Warum nehme ich trotz Stillen zu?

Obwohl das Stillen an sich bereits ein guter Weg ist, um nach der Geburt Gewicht zu verlieren, gibt es dennoch Gründe, warum du trotzdem zunehmen könntest. Hier sind einige der häufigsten Gründe:

Schlafmangel: Wenn du nicht genug Schlaf bekommst, kann dies zu einem Ungleichgewicht von Hormonen führen, die den Appetit regulieren. Das bedeutet, dass du mehr Hunger hast und eher zu ungesunden Snacks greifst.

Stress: Stress kann ebenfalls zu einer Gewichtszunahme führen. Wenn du gestresst bist, produziert dein Körper mehr Cortisol, ein Hormon, das den Appetit anregt und die Fettverbrennung hemmt.

Bewegungsmangel: Wenn du dich nicht genug bewegst, verbrennst du weniger Kalorien und dein Körper speichert mehr Fett. Es ist wichtig, dass du regelmäßig Sport treibst oder zumindest versuchst, mehr Bewegung in deinen Alltag zu integrieren.

Belohnungseffekte: Wenn du dich belohnst, indem du ungesunde Snacks isst oder mehr isst als du eigentlich solltest, kann dies zu einer Gewichtszunahme führen. Versuche, gesunde Alternativen zu finden, um dich zu belohnen, wie zum Beispiel einen Spaziergang im Park oder eine Massage.

Zeitmangel: Wenn du keine Zeit hast, um gesunde Mahlzeiten zuzubereiten oder Sport zu treiben, kann dies ebenfalls zu einer Gewichtszunahme führen. Versuche, dir Zeit für dich selbst zu nehmen und plane deine Mahlzeiten im Voraus, um sicherzustellen, dass du genug Nährstoffe zu dir nimmst.

Es ist wichtig, dass du auf diese Faktoren achtest, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Wenn du trotzdem zunimmst, solltest du nicht entmutigt sein. Es braucht Zeit, um den Körper nach der Geburt wieder in Form zu bringen. Gib nicht auf und setze dir realistische Ziele. Arbeite kontinuierlich daran, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Bewegung in deinen Alltag zu integrieren. Mit Geduld und Durchhaltevermögen wirst du langfristig Erfolg haben.

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