Beißen beim Stillen

Das Stillen ist eine natürliche und wichtige Methode, um dein Baby mit Nährstoffen zu versorgen und eine enge Bindung zwischen dir und deinem Kind aufzubauen. Doch manchmal kann es vorkommen, dass dein Baby beim Stillen zubeißt. Dies kann für dich schmerzhaft und frustrierend sein und zu Unsicherheiten führen. In diesem Artikel werden die möglichen Gründe für das Beißen beim Stillen sowie Tipps und Tricks zur Vorbeugung und Lösung dieses Problems besprochen.

Beißen zu Beginn der Stillzeit

Das Stillen ist für viele Mütter eine wunderbare Erfahrung, die eine enge Bindung zum Baby aufbaut und es mit wertvollen Nährstoffen versorgt. Doch manchmal kann es zu Herausforderungen kommen, wenn dein Baby zu Beginn der Stillzeit zubeißt.

Das Beißen beim Stillen kann in den ersten Wochen oder Monaten vorkommen, da dein Baby noch lernt, wie es richtig an der Brust saugen soll. Zwar haben Neugeborene noch keine Zähne, dennoch kann ihr Beißen wehtun. Es ist wichtig sicherzustellen, dass dein Baby den Mund weit genug öffnet und die Brustwarze richtig erfasst, um ein effektives Saugen zu ermöglichen. Gerade zu Beginn der Stillzeit fällt es manchen Säuglingen schwer, den Mund ausreichend offenzuhalten. Dies kann mit einem zu kurzen Zungenbändchen, einer zu hohen Muskelanspannung im Kiefer oder anderen Schwierigkeiten der Mundöffnung zusammenhängen.

Versuche ruhig zu bleiben und dein Baby sanft von der Brust zu lösen, wenn es zubeißt. Ein kurzes "Nein" oder ein sanftes Pusten ins Gesicht des Babys kann ihm signalisieren, dass das Beißen nicht akzeptabel ist.

Beißen beim Zahndurchbruch

Wenn dein Baby älter wird und die ersten Zähne durchbrechen, kann das Beißen beim Stillen ebenfalls zu einer Herausforderung werden. Der Zahndurchbruch kann das Stillen manchmal unangenehm machen. Viele Babys spüren einen starken Druck im Zahnfleisch und Kiefer, den sie durch Zubeißen zu lindern versuchen.

Das Beißen beim Zahndurchbruch ist normalerweise vorübergehend und verschwindet mit der Zeit. Dennoch können die kleinen spitzen Zähnchen sehr wehtun und sogar kleine Verletzungen hervorrufen, die dann gut behandelt werden müssen, damit sich deine Brust nicht entzündet.

Um den Druck durch den Zahndurchbruch zu lindern, kann es hilfreich sein, deinem Baby Alternativen anzubieten, die seinen Kauinstinkt befriedigen. Ein Beißring oder ein kühles Tuch können deinem Baby Linderung verschaffen. Auch eine Massage des Zahnfleischs mit dem Fingerling und schmerzlindernde Zahnungsgels aus der Apotheke können helfen.

Stillen mit Zähnen

Der Durchbruch der Zähne ist kein Grund abzustillen. Denn tatsächlich kann ein Baby nicht gleichzeitig saugen und beißen. Trotz der Zähne ist das Stillen also weiterhin möglich. Meistens gelingt es gut, dem Baby das Beißen wieder abzugewöhnen. Gerade nachts beißen Babys oft ganz aus Versehen, wenn sie ohne richtig zu saugen noch an der Brust nuckeln.

Daher ist es wichtig darauf zu achten, wann dein Baby aufhört zu saugen. Verhindere das Nuckeln ohne echtes Saugen. Löse dein Baby von der Brust, indem du mit dem kleinen Finger das Vakuum löst, wenn du merkst, dass es genug Milch hatte und nicht mehr saugt.

Spielerisches Beißen beim Stillen

Manchmal kann es vorkommen, dass dein Baby beim Stillen aus Spaß oder Neugierde zubeißt. Babys erkunden ihre Umgebung und ihren Körper durch Berührung und Bewegung, und das Beißen kann Teil dieses Entdeckungsprozesses sein. Es ist wichtig, dass du ruhig bleibst und das Verhalten deines Babys richtig interpretierst. Manchmal wollen Babys dadurch auch Aufmerksamkeit erregen. Sprich mit dem Baby während des Stillens und nimm öfter Blickkontakt auf.

Gib deinem Baby Zeit, um zu lernen und zu verstehen, dass das Beißen nicht akzeptabel ist. Sei geduldig und bleibe ruhig, während du das Verhalten deines Babys lenkst. Verwende eine sanfte Stimme und positive Verstärkung, um deinem Baby zu zeigen, dass das richtige Saugen angenehm ist. Du kannst zum Beispiel sagen: "Wir beißen nicht beim Stillen, das tut weh. Aber wir können sanft saugen und es genießen."

Kneifen oder Kratzen beim Stillen

Auch kann es manchmal vorkommen, dass dein Baby während des Stillens kneift oder kratzt, was zu Schmerzen und Irritationen führen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass dies normalerweise kein absichtliches Verhalten ist, sondern eher eine Reaktion des Babys auf verschiedene Reize oder eine Art, seine Umgebung zu erkunden.

Es gibt verschiedene mögliche Gründe, warum dein Baby beim Stillen kneift oder kratzt:

  1. Unruhe oder Ablenkung: Manchmal kann dein Baby während des Stillens unruhig sein oder von seiner Umgebung abgelenkt werden. In solchen Fällen kann es sein, dass es aus Versehen kneift oder kratzt, während es versucht, sich zu bewegen oder seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken.
  2. Schmerzen oder Beschwerden: Dein Baby kann auch aus Schmerzen oder Beschwerden heraus kneifen oder kratzen. Dies kann der Fall sein, wenn es Zahnungsbeschwerden hat oder eine Infektion oder Entzündung im Mundbereich hat.
  3. Überstimulation: Manchmal kann dein Baby beim Stillen überstimuliert sein - insbesondere wenn es zu viel sensorische Stimulation gibt. Dies kann dazu führen, dass dein Baby unkontrollierte Bewegungen macht, einschließlich Kneifen oder Kratzen.

Was tun beim Beißen, Kratzen oder Kneifen während des Stillens?

Um das Beißen beim Stillen zu verhindern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine gute Positionierung und Anlegung, beispielsweise in Rücken- bzw. Seitenhaltung kann helfen, das Risiko des Beißen zu verringern. Es kann auch hilfreich sein, dein Baby in einer ruhigen und ablenkungsfreien Umgebung zu stillen, um seine Aufmerksamkeit auf das Stillen zu lenken.

Wenn das Baby dennoch weiterhin beim Stillen beißt, können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Achte auf die Signale des Babys: Manchmal beißen Babys aus Hunger oder Frustration. Achte darauf, dass dein Baby nicht zu lange warten muss, bis es gestillt wird, und biete ihm regelmäßig die Brust an.
  2. Beobachte das Saugverhalten: Wenn dein Baby beim Stillen unruhig wird oder die Brustwarze loslässt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass es nicht richtig saugt. Löse vorsichtig das Vakuum, indem du deinen Finger in den Mundwinkel des Babys schiebst, und lege es erneut an.
  3. Biete Alternativen an: Manchmal kann das Baby beim Stillen aus Neugierde oder zum Spielen beißen. Biete ihm stattdessen einen Beißring oder ein Spielzeug an, um seinen Kauinstinkt zu befriedigen.

Wenn dein Baby bereits zugebissen hat und kaum loslässt, kannst du einen kleinen Trick anwenden: Ziehe dein Baby nah an dich heran – dann bekommt es etwas schlechter Luft durch die Nase und lässt sehr wahrscheinlich automatisch los.

Auch wenn dein Baby das Beißen nicht böse meint, solltest du ihm natürlich klarmachen, dass es dir mit Beißen, Kneifen oder Kratzen weh tut. Deshalb sage ihm, wenn es beißt, möglichst ruhig, aber doch klar und entschlossen: „Nein! Wir beißen nicht beim Stillen, das tut weh“ Nimm‘ es kurz von der Brust, um das Stillen zu unterbrechen und so deine Grenze deutlich zu machen.

Um das Kneifen oder Kratzen beim Stillen zu minimieren, kannst du deinem Baby während des Stillens Alternativen wie ein Tuch oder Kuscheltier in die Hand geben. Damit hat es etwas in der Hand und ist von der Brust abgelenkt.

Behandlung verletzter Brustwarzen

Verletzte Brustwarzen können sehr schmerzhaft und frustrierend sein. Es ist wichtig, die Verletzungen richtig zu behandeln, um eine schnelle Heilung und Schmerzlinderung zu ermöglichen.

Nach dem Stillen kannst du deine Brustwarzen mit Muttermilch oder unserer speziellen Motherlove® Brustwarzencreme pflegen. Muttermilch enthält natürliche antibakterielle Eigenschaften und kann helfen, Infektionen vorzubeugen. Die Brustwarzencreme besänftigt wunde Brustwarzen, hält sie geschmeidig und erleichtert so das Stillen.

Lasse deine Brustwarzen nach dem Stillen an der Luft trocknen, um Feuchtigkeit zu reduzieren und die Heilung zu fördern. Vermeide jedoch Zugluft, da dies die Brustwarzen weiter reizen kann.

In einigen Fällen kann die Verwendung von Stillhütchen helfen, den Druck auf die verletzte Brustwarze zu reduzieren und das Stillen angenehmer zu machen. Gib deinen Brustwarzen Zeit zum Heilen, indem du ausreichend Ruhe und Entspannung findest. Vermeide enge Kleidung oder BHs, die zusätzlichen Druck auf die Brustwarzen ausüben. Trage lockere Kleidung und BHs aus atmungsaktiven Materialien, um Reibung und Feuchtigkeitsstau zu vermeiden.

Wenn die Schmerzen oder Verletzungen an den Brustwarzen anhalten oder sich verschlimmern, solltest du deine Hebamme aufsuchen. Sie kann weitere Tipps und Ratschläge zur Behandlung und Vorbeugung von verletzten Brustwarzen geben.

Lass dich nicht zu entmutigen, wenn es beim Stillen zu Problemen wie dem Beißen kommt. Mit Geduld, Unterstützung und den richtigen Maßnahmen können diese Herausforderungen überwunden werden. Das Stillen ist eine wertvolle Erfahrung für Mutter und Kind und die Mühen zur Überwindung kleiner Hindernisse zahlen sich meist aus.

Wunde Brustwarzen

Brustentzündung - Mastitis